Am 14. und 15. September 2017 fand an der Tiroler Health & Life Sciences Universität UMIT in Hall in Tirol die ENI 2017 - 9. Tagung für Informationstechnologie im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich statt. Die ENI-Tagung wurde damit zum zweiten Mal (nach 2015) vom Institut für Medizinische Informatik der UMIT ausgerichtet.
Im Rahmen der ENI 2017 trafen sich Anwender, Wissenschaftler und Industrievertreter aus Österreich, Deutschland und den Nachbarländern, um über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren. Die UMIT positioniert sich mit der ENI 2017 wieder einmal als wissenschaftliches Zentrum für Gesundheitsinformatik.
Dr. Andreas Lauterbach (hpsmedia), Prof. Dr. Elske Ammenwerth (UMIT), Rektorin Prof. Dr. Sabine Schindler (UMIT), Landesrat Dr. Bernhard Tilg und Stadtrat Johannes Tusch (v.l.) freuen sich über eine erfolgreiche ENI-Tagung an der UMIT.
Landesrat Dr. Bernhard Tilg betonte in seiner Eröffnung die Bedeutung der Informationstechnologie für das Gesundheitswesen. Er hob auch die treibende Rolle der UMIT bei vielen derzeit laufenden Forschungs- und Praxis-Projekten positiv hervor. So ist die UMIT Evaluierungspartner im Projekt HerzMobil, in dem derzeit in Tirol eine flächendeckende telemedizinische Versorgung von Herzinsuffizienz-Patienten eingeführt wird.
Landesrat Dr. Bernhard Tirol eröffnet die ENI-Tagung an der UMIT und betont die wichtige Rolle der UMIT bei zahlreichen Forschungs- und Praxisprojekten im Bereich der Gesundheitsinformatik.
Highlight der ENI2017 waren drei spannende Keynotes: Der Medizininformatiker Prof. Dr. Christian Lovis aus der Schweiz, der amtierender Präsident der European Federation for Medical Informatics ist, sprach über „Wahrheit und Unwahrheit“ in der biomedizinischen Forschung und zeigte eindrücklich, wo die Grenzen unseres Wissens liegen – ein topaktuelles Thema, nicht nur für die Wissenschaft.
Prof. Dr. Christian Lovis von der Universität Genf referiert engagiert über "Truth and untruth in biomedical sciences".
Assistenzprofessor Dr. Werner Hackl von der UMIT beleuchtet in seiner Keynote die Möglichkeiten des „Big Data“ im Gesundheitswesen. Unter dem Untertitel „Big Data – Müllhalde oder Goldmine?“ betonte er, wie wichtig ein wissenschaftlich orientiertes Vorgehen bei der Nutzung von klinischen Daten ist. Nur dann wird aus einer Datenhalde eine Goldmine, welche helfen kann, die Versorgung von Patienten zu verbessern.
Ass.-Prof. DI Dr. Werner Hackl in seiner Keynote über "Big Data in der Pflege".
Und auch der Blick über den Atlantik durfte nicht fehlen – Prof. Dr. Gaill Keenan von der Universität Florida berichtete in einer Videoschaltung über moderne Ansätze zur Unterstützung einer effektiven Patientenversorgung durch Informationstechnologie.
Ein weiteres Highlight des zweitägigen Fachkongresses war die Documentation Challenge, wo sich Hersteller von klinischen Softwaresystemen dem kritischen fachkundigen Publikum stellen mussten.
Ebenso eine Besonderheit: Eine von der Hochschule Furtwangen organisierte Fotoausstellung stellte das Motto der Tagung „Mensch und Technik“ in eindrücklicher Weise dar. Die Fotoausstellung zeigte dabei Portraits von Menschen, die trotz Erkrankung oder Behinderung durch technologische Unterstützung ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Reges Intersese an der Industrie- und Posterausstellung auf der ENI2017.
Die Tagungsleiterin der ENI 2017, Univ-Prof. Dr. Elske Ammenwerth vom UMIT-Institut für Medizinische Informatik, freut sich über die gute Resonanz der Tagungsteilnehmer: „Die ENI-Tagung zeigt, wie wichtig es ist, dass sich Pflegepersonen mit den neuen Technologien auseinandersetzen. Ohne Informationstechnologie geht es auch im Pflegebereich in Zukunft nicht mehr.“
Die Tagungsleiterin, Univ.-Prof. Dr. Elske Ammenwerth.
Für alle, die mehr wissen wollen: Die UMIT bietet neben 3-tägigen Zertifikatslehrgängen zum Thema Pflegeinformatik ab Oktober auch einen drei-semestrigen Universitätslehrgang Health Information Management an, der berufsbegleitend und online-basiert entsprechende Kompetenzen an Personen aus dem Gesundheitswesen vermittelt.
Alle Foliensätze, Videos aller Keynotes sowie ausgewählte Vorträge sind ab Ende September 2017 unter http://kongress-eni.eu abrufbar.